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3D Baustelle

Wie könnte „druckgerechte“ Architektur aussehen?

Wie müsste eine Architektur aussehen, die nicht mehr am Reissbrett geplant, und nicht mittels Richtscheit, Lot und Kelle gebaut, sondern 3D gedruckt wird?

Sie muss jedenfalls nicht mehr lotrecht sein oder fluchten. Organische Formen – mit herkömmlichen Werkzeugen in Planung und Ausführung kaum handhabbar – werden stattdessen zu einfachen, naheliegenden, preiswerten Formen. 

Statt mit Linien und Flächen wird mit Volumen konstruiert. Mit der Entwicklung von Werkzeugen und Konstruktionsmethoden, die frei im Raum operabel sind, entwickelt sich eine neue Ästhetik, in der Architektur und in der Formgestaltung überhaupt. Komplexität der Form ist nicht länger der „Machbarkeit“, richtiger der Bezahlbarkeit unterworfen. Wenn unter dem Aspekt der Machbarkeit jeder Punkt im Raum (Voxel) gleich einfach realisierbar ist, gewinnen andere Parameter wie minimaler Materialeinsatz, Statik und Ästhetik an Bedeutung. 

Wir könnten, wenn wir wollten, selbst im alltäglichen Bauen eine Komplexität der Formen verwirklichen, die mit Angkor Wat oder dem Kölner Dom vergleichbar ist.

Bildlich stelle ich mir so eine Baustelle als einen Schwarm von Robotern vor, die entsprechend der Reichweite ihrer Arme ein bestimmtes Volumen abdecken können.  Die Gerüste, die mit dem Baufortschritt notwendig werden, drucken die Roboter selber.

 

Der Drucker kann mittels unterschiedlicher Düsen unterschiedliche Materialien drucken. Je nach statischem-, Wärmeschutz-,Transparenz, etc Erfordernissen.

Im Sinne der Nachhaltigkeit könnte man bei dieser Art des Bauens eine Art Reinheitsgebot vorgeben. D.h. dass z.B. nur maximal vier Grundstoffe zugelassen sind: eines für transparente Bauteile, eines für Wärmedämmung, eines für Konstruktionsmaterial und eines für Innenausbau.

Diese Grundstoffe sind recyclebar, also auch trennbar, und können mit erträglichem Aufwand wieder in die Produktion eingespeist werden.

Dann bekommen sogar Utopien wie „Walking City“ von Archigram einen neuen, ökologischen Charme. Eine wandernde Stadt, die ständig ihre Sch…. hinter sich wegräumt, und diese als Dünger für sein Wachstum nutzt. 

 

Frage: Werden Bauroboter karierte Hemden und Signalwesten tragen, Frauen hinterherpfeifen und anzügliche Witze machen, über die Konstruktionsroboter? Ganz zu schweigen von den künstlichen Intelligenzen, die darüber indigniert die Augen verdrehen? (Im Sinne von „Do Androids Dream of Electric Sheep?“, von Philip K. Dick )

 

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